Die Dreieinigkeit Gottes gehört zu den rätselhaftesten Themen des christlichen Glaubens. Das Bekenntnis zur Dreieinigkeit Gottes ist, neben der Heiligen Schrift und der Taufe, das verbindende Glied zwischen den unterschiedlichen Konfessionen. Am 4. Juni feiern wir das Trinitatisfest.
Am ersten Sonntag nach Pfingsten begehen Christen seit dem 14. Jahrhundert den Dreifaltigkeitssonntag. Dieser Tag wird auch Trinitatis genannt und geht nicht auf ein konkretes Ereignis im Leben Jesu zurück. Im Mittelpunkt steht die Dreieinigkeit Gottes aus Vater, Sohn und Heiligem Geist – das ist auch die Bedeutung des lateinischen Namens „Trinitatis“ („drei“ und „Einheit“) für das Fest.
tres personae, una substantia
Drei Personen, ein Wesen – so versuchte im vierten Jahrhundert der lateinische Theologe Tertullian den Umstand auszudrücken, dass Vater, Sohn und Heiliger Geist demnach nicht nur Namen sind, die unterschiedliche Seins- oder Offenbarungswesen Gottes bezeichnen, sondern die drei Namen stehen für die in ihrem Sein voneinander verschiedenen göttlichen Personen. Wobei jede göttliche Person, Vater, Sohn und Heiliger Geist, wahrer Gott ist – und das von Ewigkeit her.
Drei und einer
„mia ousia – treis hypostaseis“ - ein Wesen, drei Hypostasen, ist auch nur ein Versuch, das scheinbar Unmögliche auszudrücken. Nämlich, dass Gott gleichzeitig drei und einer ist. Um das zu verstehen, hilft es, sich vor Augen zu führen, wie Menschen Gott in der Geschichte erfahren haben: als Schöpfer, der seine Welt und die Menschen liebt wie ein Vater seine Kinder. Als ein Gott, der in Jesus Christus, seinem Sohn, selbst Mensch geworden ist und das menschliche Leben geteilt hat. Und schließlich als Gott, der im Heiligen Geist bei den Menschen immer noch gegenwärtig und lebendig ist.
Folglich wird in der christlichen Tradition den drei göttlichen Personen jeweils ein Schwerpunkt zugeordnet: Gott, der Vater, ist Schöpfer. Der Sohn Erlöser und der Heilige Geist der Neuschöpfer.
Ewig eins
Vater, Sohn und Heiliger Geist sind in ihrem Sein verschiedene göttliche Personen, sie beziehen sich immerwährend aufeinander und sind ewig eins.
Das Trinitatisfest soll uns nun daran erinnern, dass die Selbstoffenbarung Gottes ihren Abschluss gefunden hat und Gott sein wahres Wesen den Menschen bekannt machte.
Konzil von 381 n.Ch.
Im neuen Testament findet sich keine ausformulierte Lehre von der Trinität, aber viele Geschehnisse und Formulierungen weisen darauf hin. Nicht nur um Irrlehren zu vermeiden, sondern auch um eine einheitliche Lehraussage zu formulieren, einigten sich die Kirchenväter auf dem Konzil in Konstantinopel auf diese Lehraussage zur Trinität Gottes.
2. Juni 2023
Text:
Holger Zepper
Fotos:
Gerd Altmann Pixabay
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