Apostel Thorsten Zisowski hielt am Erntedanksonntag, 6. Oktober 2019 seinen ersten Gottesdienst als Apostel in der Gemeinde Gladbeck. Eingeladen waren die Gemeinde Gladbeck-Zweckel und alle Vorsteher im Ruhestand.
Apostel Zisowski legte dem Gottesdienst ein Bibelwort aus 2. Korinther 9,8 zugrunde: „Gott aber kann machen, dass alle Gnade unter euch reichlich sei, damit ihr in allen Dingen allzeit volle Genüge habt und noch reich seid zu jedem guten Werk.“
"Heute ist Erntedanktag und ich heiße euch alle herzlich willkommen", so begann der Apostel seine Predigt. "Es ist kein Mottotag. Nahezu jeder Tag im Jahr steht unter einem besonderen Motto, hat ein besonderes Gedenken, einen Inhalt. Man sagt, erinnere dich daran, das macht einen besonderen Schwerpunkt. Wenn wir diesen Erntedanktag durchlebt haben, könnten wir eigentlich sagen, gut, dann haben wir die Dankbarkeit auch abgearbeitet. So einfach ist das nicht. Christ sein heißt, sich bewusst zu machen, wer sein Leben führt und leitet. Was wir haben, was wir uns erarbeitet haben, hat uns Gott geschenkt, denn alle guten Gaben kommen von unserem himmlischen Vater.
Ich möchte euch allen mal eine kleine Geschichte erzählen. Es ist die Geschichte vom Hans im Glück. Wenn man die Geschichte heute bewertet, hört man häufig, das sei die Geschichte eines Dummkopfes. Er arbeitete sieben Jahre und bekam einen gewaltigen Lohn, einen Goldklumpen, groß wie sein Kopf. Er machte sich voller Freude auf den Weg nach Hause. Doch dieses Gold war sehr schwer und jetzt begann er zu tauschen. Er tauschte das Gold gegen ein Pferd, er fiel runter und er ärgerte sich. Er tauschte gegen eine Kuh, ein Schwein, gegen eine Gans, gegen einen Schleifstein und zum Schluss gegen einen Felsbrocken. Beim Wassertrinken fiel dieser Stein in den Brunnen und alles war weg. Größer kann man eigentlich seinen Misserfolg nicht bezeichnen. Sieben Jahre umsonst gearbeitet. Doch jetzt kommt seine Bewertung. „Ich bin der glücklichste Mensch unter der Sonne, der glücklichste Mensch den Gott gemacht hat.“ Warum konnte er das so sehen? Er hatte einen Weg und ein Ziel. Er freute sich auf zu Hause, auf seine Mutter. Er war dankbar ohne alle Lasten zu sein und er fühlte sich frei und unbeschwert."
Nur eine Geschichte! Aber sie zeigt, dass man sich den Blick für das Wesentliche erhalten muss. Trotz aller Krankheit, aller Sorgen und Problemen müssen wir uns diesen Blick bewahren. Wir wollen freudig in unsere Zukunft blicken, denn diese bringt den Tag des Herrn. Apostel Paulus hatte in Korinth zu einer Kollekte für die Gemeinde in Jerusalem aufgerufen. Denn Korinth war wohlhabend, Jerusalem war eher arm. Das vorgelesene Bibelwort ist eine Zusage und Versprechen an alle, die auch in dieser Gemeinde gegeben und gespendet haben. Apostel Paulus verweist sie auf Gottes Gnade. Und dass sie dadurch nicht ärmer werden, weil er ihnen Reichtum schenkt, im Natürlichen wie im Geistigen.
Da sind wir beim heutigen Dankopfer. Opfern heißt verzichten, heißt etwas geben, was man selbst auch verwenden könnte. Es hat etwas mit unserer Einstellung zu tun, mit Liebe und mit Hilfe anderen gegenüber. Opfer ist eine Herzenssache. Wir dürfen aber auch die Dankbarkeit nicht vergessen. Dankbar sein für alle guten Gaben und dankbar sein für unsere Erwählung. Und diese sollte allem unserem Tun vorangehen, zuerst dankbar sein für das, was der Herr noch tun wird.
Priester Horst Marek und Bezirksevangelist Holger Stramka wurden zu einem Wortbeitrag an den Altar gerufen. Nach der Sündenvergebung empfingen ein Erwachsener und vier Kinder aus der Hand des Apostels das Sakrament der Heiligen Versiegelung. Danach erfolgte die Feier des Heiligen Abendmahles.
Anschließend versetzte Apostel Zisowski Priester Horst Marek und einen Diakon in den Ruhestand.
Der Erntedankgottesdienst endete mit Gebet und Segen.