"Es ist bereits das zweite Osterfest, dass wir anders erleben, als wir es gewohnt waren“. Mit diesen Worten fasst Apostel Thorsten Zisowski die ersten Eindrücke des Gottesdienstes zu Karfreitag am 2. April 2021 zusammen, den er für seinen Arbeitsbereich per YouTube, IPTV und Telefon ohne anwesende Gemeinde aus Gelsenkirchen-Resse feiert.
Apostel Zisowski diente mit dem Bibelwort aus Hebräer 13, 12-13: „Darum hat auch Jesus, damit er das Volk heilige durch sein eigenes Blut, gelitten draußen vor dem Tor. So lasst uns nun zu ihm hinausgehen vor das Lager und seine Schmach tragen", und nahm die virtuelle Gemeinde in die Geschehnisse zu Karfreitag mit. Vivien Mrowitzki las aus Jesaja 53 die Verse 3-12. Bischof Bruns diente der großen Gemeinde in einem weiteren Predigtbeitrag.
Einen schönen Rahmen erhielt der Gottesdienst durch Musik. Daniel und Angela Siebert sowie Nora und Vanessa Lichtenberg erfüllten die Kirche und somit auch die Übertragung mit schönen Klängen des Streicherensembles. Dirk Kather ließ die Resser Orgel in vielen Klangfarben erklingen. Weit über 3.200 Geräte waren zu diesem Gottesdienst alleine über YouTube angeschlossen – ein Kontrast zu der kleinen Gemeinde von nur 13 Personen, die in der Kirche für die Feier und Übertragung des Gottesdienstes sorgten.
Unter „normalen“ Gottesdienstbedingungen ist es üblich, dass die Amtsträger noch für Augenblicke in der Sakristei einige Gedanken austauschen. In Resse wird dieses „Ämterzimmergespräch“ seit einigen Wochen virtuell durchgeführt, damit der Kreis der Seelsorger auch in Kontakt bleibt. Apostel Zisowski und Bischof Bruns nahmen sich an diesem Karfreitag die Zeit mit fast allen Seelsorgern der Gemeinde für knapp 30 Minuten virtuell zusammen zu kommen, stärkende Gedanken in die Begegnung zu legen und das Wohlbefinden der Seelsorger zu erfragen.
Nach dem Gottesdienst erwartete alle Beteiligten noch eine schöne Überraschung. Kinder der Gemeinde waren nach dem Gottesdienst schnell zur Kirche gekommen und hatten auf dem Parkplatz vor jedem Auto ein Kreideherz auf den Boden mit dem Wort „Danke“ gemalt. Alle Akteure blieben für einen Augenblick verwundert und gerührt stehen und wirkten sehr bewegt. Ein schöner Impuls: Alles ist anders, aber es gibt immer Möglichkeiten, etwas sehr Gutes zu bewirken.