Traurigkeit, Selbstzweifel, Enttäuschungen – mit diesen Herzenszuständen müssen sich Menschen seit jeher auseinandersetzen. Apostel Thorsten Zisowski ging am Mittwoch, 12. April 2023 im Abendgottesdienst in der Gemeinde Gelsenkirchen-Resse besonders darauf ein.
Zu Beginn seiner Predigt bezeichnete der Apostel die Zeit, die Jesus zwischen seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt verbrachte, als eine sehr arbeitsintensive Zeit, die von vielen Begegnungen geprägt war.
Revolution oder Rückzug?
Er griff die Begegnung mit den Emmaus-Jüngern heraus, Lukas 24, 31-33: “Da wurden ihre Augen geöffnet und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete? Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren.“
Apostel Zisowski schilderte die Begegnung im Detail und erklärte hierzu, dass die Emmaus-Jünger enttäuscht waren, dass Jesus sie nicht vom Joch der Römer befreit hatte, Israel nicht errettet hatte. Auf die heutige Zeit bezogen, stellte er die Frage, wie oft wir schon enttäuscht waren, weil Gott im Hier und Jetzt unsere Vorstellungen und Wünsche nicht erfüllt hat? Enttäuschung hat viele Facetten. „Es gibt zwei Reaktionen auf Enttäuschung“, so der Apostel: „Revolution oder Rückzug. Beides bringt langfristig nichts. Rückkehr in die Gemeinschaft ist der einzige Weg, der zum Erfolg führt. Wir müssen sie suchen. Gott öffnet die Tür, er gibt uns einen Platz, er hält ihn uns frei und niemand kann ihn uns nehmen, niemand kann ihn uns streitig machen. Er ist von Gott zugewiesen.“
Am schönsten ist es in der Mitte
Im letzten Predigtbeitrag vor seiner Ruhesetzung sagte Priester Georg Mrowitzki: „Die Gemeinschaft macht einen großen Teil, wenn nicht den größten Teil des Gemeindelebens aus. Im Austausch mit anderen wird vielleicht bewusst, dass der, der dich anlächelt und aufbaut ein viel größeres Leid trägt, als du selbst. Lassen wir uns mitreißen von der Gemeinschaft. Bleiben wir in der Gemeinschaft. Am schönsten ist es immer in der Mitte.“
Heilige Versiegelung
Aus den Gemeinden Essen Borbeck und Essen-Ost empfingen Großvater und Enkel das Sakrament der Heiligen Versiegelung.
Ruhesetzung
Nach der Feier des Heiligen Abendmahls verabschiedete der Apostel Priester Georg Mrowitzki in den Ruhestand. Er drückte seine besondere Wertschätzung aus und dankte ihm für sein Engagement während 25 Amtsjahren. Für die Zukunft erhielt Priester Mrowitzki den Auftrag zur Krankenseelsorge.
Des Weiteren wurde ein Diakon für die Gemeinde Buer bestätigt.
Der Gottesdienst endete mit Gebet und Abschlusssegen.